Was ist Fatigue

Das krebsbedingte Fatigue-Syndrom ist eine dauerhafte Erschöpfung, die sich auf viele Lebensbereiche auswirkt: Alltag, Familie, Freundschaften, Beruf, Freizeit. Die Lebensqualität wird stark eingeschränkt und führt sogar dazu, dass Betroffene nicht mehr dazu in der Lage sind, ihren (Berufs-)Alltag zu bewältigen.

Jeder Mensch, ob jung, ob alt, ob gesund oder krank, durchläuft Phasen in seinem Leben, in denen er sich ausgelaugt, unkonzentriert und erschöpft fühlt. Auch fast jeder Krebspatient kennt diese Symptome.

Dieser Zustand wird in der Fachsprache „Fatigue“ genannt und ist nicht mit der üblichen Erschöpfung vergleichbar, die durch Stress oder starke Belastungen im Alltag ausgelöst werden.

Mögliche Ursachen für Fatigue

Bei einem chronischen Erschöpfungszustand sollten folgende Ursachen ausgeschlossen werden

  • Blutarmut
  • Stoffwechselstörungen
  • Hormonmangel
  • Gewichtsverlust
  • Mangelernährung
  • Organschäden
  • Angst- und Schlafstörungen
  • Chronische Infekte
  • Muskelabbau und Bewegungsmangel

Aktiv gegen Fatigue

Um das Fatigue Syndrom von einer normalen Ermüdung oder einer Depression unterscheiden zu können, ist es wichtig, ein klärendes Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt zu führen. Ein möglicher erster Anlaufpunkt am WTZ Essen ist die palliativmedizinische Sprechstunde für Patient/-innen der Inneren Klinik Tumorforschung in der Ambulanz.

Dort wird zunächst festgestellt, wie ausgeprägt die Erschöpfungssymptome sind und wie sehr sie sich auf den Alltag des Patienten auswirken. Es werden Fragen zum Schlafverhalten, der Einnahme von Medikamenten, dem Ernährungsverhalten und zur aktuellen beruflichen und sozialen Situation gestellt. Dann folgt eine körperliche Untersuchung, einschließlich einer Blutuntersuchung. Eine Blutarmut (Anämie) kann z. B. Auslöser von Fatigue sein.

Eine weitere Möglichkeit bietet ein spezielles Schulungsprogramm der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Hier werden Patient/-innen über Hintergründe und Therapiemöglichkeiten dieses Erkrankungsbildes informiert.

Wichtig bei der Abklärung von Fatigue ist die Abgrenzung zur Depression oder anderen Erkrankungen, um den Betroffenen dann gezielt behandeln zu können.

Das WTZ-Netzwerk hält neben der medizinische Betreuung auch vielfältige Bewegungs- und psychotherapeutische Angebote bereit.

Die Bewegungsprogramme

Abhängig von individueller Lebenssituation, Alter, Sporterfahrung und Stadium der Tumorerkrankung bieten die verschiedenen Kliniken des WTZ in enger Zusammenarbeit mit den Physiotherapeuten ein vielfältiges Bewegungsangebot an. Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse stehen beispielweise ein moderates Ausdauertraining für Erwachsene aber auch spezielle Angebote für Kinder, Jugendliche und Palliativpatienten zur Verfügung. Ganz neu im Angebot sind die Online Filme.

Mehr Infos:

Die psychotherapeutischen Fatigue-Angebote

Die psychotherapeutischen Möglichkeiten reichen von Achtsamkeitstrainings und Neurofeedback über Kunsttherapie und Selbstmanagement-Programme bis hin zu psychoonkologischer Beratung oder Paar- beziehungsweise Familientherapie.