Forschung
Forschung am WTZ
Das Westdeutsche Tumorzentrum Essen koordiniert das Westdeutsche Tumorzentrum Netzwerk (WTZ), in dem die Universitätsmedizin Essen und das Universitätsklinikum Münster seit 2019 unter dem Dach des WTZ kooperieren. Seit 2021 wird das WTZ als Onkologisches Netzwerk-Spitzenzentrum durch die Deutsche Krebshilfe gefördert, nachdem das Westdeutsche Tumorzentrum Essen bereits seit 2009 als Einzelstandort Onkologisches Spitzenzentrum war. Die Zusammenarbeit im WTZ Netzwerk ermöglicht jährlich 40.000 Patienten den Zugang zu Krebsversorgung der höchsten Qualität und treibt die Translation von innovativen Forschungsergebnissen in die klinische Praxis voran. Früherkennung, präzise Diagnostik, individualisierte Therapien und Zugang zu klinischen Studien, immer mit den Bedürfnissen der Patienten im Mittelpunkt – das ist die Mission des WTZ Netzwerks.
Seit 2018 arbeiten die beiden Onkologischen Spitzenzentren der Universitätskliniken Essen und Köln erfolgreich im durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW geförderten Cancer Research Center Cologne Essen (CCCE) zusammen. Diese Verbindung führte im Herbst 2020 zu einem bundesweit beachteten Erfolg: Die gemeinsame Bewerbung der Universitätsmedizin Essen und des Universitätsklinikums Köln wurde durch ein internationales Gutachtergremium als einer von bundesweit sechs Standorten des „Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen“ (NCT) ausgewählt.
Für onkologische Forschung und Lehre auf höchstem Niveau steht die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg Essen. Wissenschaftler und Ärzte arbeiten mit nationalen und internationalen Forschungsgruppen zusammen. Das gemeinsame Ziel lautet: Neueste Erkenntnisse aus der Forschung sollen so schnell wie möglich beim Patienten ankommen. Jedes der 14 WTZ-Behandlungsprogramme wird daher auch von einem translationalen Forschungsprogramm flankiert. Zudem gibt es das „Precision Oncology Program“, kurz POP genannt. Dabei werden Tumorproben nach bestimmten Biomarkern durchsucht, um zielgerichtete Medikamente für die Therapie bestimmen zu können.
Die Essener Krebsforscher widmen sich auch der wichtigen Aufgabe, die Ursachen der Krebsentstehung und die grundlegenden biologischen Eigenschaften der verschiedenen Krebserkrankungen herauszufinden. Das WTZ ist mit Partnern am Universitätsklinikum Düsseldorf Partnerstandort des Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK). Insgesamt acht onkologische Spitzenzentren bilden mit dem DKFZ als Kernzentrum das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK). In folgenden fünf DKTK-Forschungsprogrammen arbeiten Ärzte und Wissenschaftler standortübergreifend zusammen:
- Exploitation of Oncogenetic Mechanisms (Molekulare Mechanismen der Krebsentstehung)
- Molecular Diagnostics, Biomarker Development and Early Detection (Molekulare Diagnostik, Früherkennung und Biomarker)
- Molecularly Targeted Therapies (Zielgerichtete Therapien)
- Cancer Immunotherapy (Krebsimmuntherapie)
- Radiation Oncology & Imaging (Strahlentherapie und Bildgebung)
Im Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ZMB) arbeiten die Experten des Tumorzentrums und der Fakultäten für Biologie und Chemie der UDE interdisziplinar zusammen und treiben die Grundlagenforschung voran. Das Universitätsklinikum Essen und die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen riefen 2019 das Brückeninstitut für Experimentelle Tumortherapie ins Leben. Das BIT (englisch: Institute for Developmental Cancer Therapeutics) bietet ein attraktives kliniknahes Forschungsumfeld, in dem die Aktivitäten v.a. im Bereich bildgebungsunterstützter Therapieansätze wie Theranostics sowie in der Wirkstoffentwicklung und -testung für innovative und personalisierte Therapieansätze weiter ausgebaut werden. Im BIT werden Grenzen zwischen traditionell getrennten medizinischen Fachgebieten überwunden.
Am WTZ Essen wird auch klinische Forschung im Bereich der Psychoonkologie durchgeführt. Patientinnen und Patienten des WTZ können im Rahmen der BMBF-geförderten Reduct-Studie ein innovatives psychoonkologisches online Training nutzen. Ziel der Studie ist es, die psychische Belastung zu reduzieren.
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