Tumoren der Harn- und Geschlechtsorgane
Diagnostik und Therapie der urogenitalen Tumoren
In diesem WTZ Programm ist die Diagnostik und Therapie der urogenitalen Tumoren organisiert. Das interdisziplinäre Behandlungsteam besteht aus klinischen und wissenschaftlichen Mitarbeitern, der Klinik für Urologie, der Inneren Klinik (Tumorforschung), der Klinik für Strahlentherapie, dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie und dem Institut für Pathologie und Neuropathologie. Dieses Experten-Team legt die Therapiestrategie für jeden Patienten individuell fest.
Im WTZ Prostatazentrum (WPZ) stehen beim Prostatakarzinom im lokalisierten Stadium als alternative kurative Therapiemaßnahmen die radikale Operation, die hochdosierte perkutane Strahlentherapie oder die HDR-Brachytherapie zur Verfügung. In näherer Zukunft wird die Protonentherapie einen wesentlichen Stellenwert erlangen. Im fortgeschrittenen hormonsensiblen Stadium erfolgt zunächst eine Androgensuppression. Beim hormonrefraktären Prostatakarzinom sollte eine Chemotherapie durchgeführt werden. Neben Standardtherapeutika befinden sich innovative Substanzen in klinischer Testung.
Neben operativen Maßnahmen (radikale Nephrektomie, Tumorresektion) beim lokalisierten Nierenzellkarzinom spielt im fortgeschrittenen Stadium der immun- bzw. molekular gezielte therapeutische Ansatz eine Rolle. Forschungsschwerpunkt ist die weitere Spezifizierung individueller Rezeptorexpressionen am Tumormaterial zur Evaluierung neuer, molekular zielgerichteter Substanzen.
Die Wirksamkeit dieser Medikamente wird im Rahmen von klinischen Therapiestudien untersucht.
Beim nicht-invasiven Urothelkarzinom kommen neben der routinemäßigen endoskopischen Tumorabtragung zusätzlich die adjuvanten Instillationstherapien in Betracht, der therapeutische Stellenwert wird zurzeit in Studien untersucht.
Beim muskel-invasiven Urothelkarzinom erfolgt standardmäßig die radikale Zystektomie mit individueller kontinenter oder inkontinenter Harnableitung. Hierbei werden die Vor-/Nachteile der regionalen gegenüber der erweiterten Lymphknotenentfernung untersucht.
In lokal fortgeschritteneren Fällen sind multimodale Konzepte zu erwägen. Im metastasierten Stadium werden zur Standardchemotherapie molekular zielgerichtete Medikamente integriert. Keimzelltumoren werden stadien- und risikoadaptiert, interdisziplinär nach dem führend vom WTZ miterarbeiteten internationalen Konsensuspapier, behandelt. Die laufenden klinischen Therapiestudien sollen Akut- und Spättoxizitäten deutlich reduzieren oder stellen Therapiealternativen bei Hochrisikokonstellation bzw. im Rezidiv dar (z. B. Hochdosischemotherapie mit autologer peripherer Stammzelltransplantation).
Um jedem Patienten eine moderne und möglichst individuelle uroonkologische Therapie anbieten zu können, wurde im Oktober 2018 am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) die Carolus Brückenprofessur für Interdisziplinäre Uroonkologie geschaffen.
Das Harnblasenkrebszentrum am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) wurde im Oktober 2019 erstmals zertifiziert. Gemeinsam mit dem Prostatakrebszentrum ist der Standort eines der ersten durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierten Uroonkologischen Zentren.
Kontakt zum Service und Informationscenter
- Tel.: 0201 723-5136
- sic@uk-essen.de
Interdisziplinäre
Tumorkonferenz
Urologische Tumoren
Dienstag 7:45 – 8:15 Uhr
Klinik für Strahlentherapie, Radio-Uro-Onkologie
Mittwoch 15:30 – 16:30 Uhr
Klinik für Urologie, Sekretariatsbereich Station U2
Unsere Expert*innen
Hier finden Sie die Telefonnummern der Experten für urologische Tumoren am Westdeutschen Tumorzentrum:
Univ.-Prof. Dr. med.
Boris Hadaschik
Klinik für Urologie
Prof. Dr. med.
Viktor Grünwald
Klinik für Urologie
Univ.-Prof. Dr. med.
Martin Stuschke
Klinik für Strahlentherapie
Univ.-Prof. Dr. med.
Martin Schuler
Innere Klinik (Tumorforschung)
Univ.–Prof. Dr. med.
Hideo Andreas Baba
Institut für Pathologie
Prof. Dr. med.
Beate Timmermann
Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen (WPE)